1.    Informationen zum Träger

 

1.1 Das Jugend- und Familienbildungswerk e.V.

 

 Der Verein

Das Jugend- und Familienbildungswerk e.V. ist ein freier und gemeinnütziger Verein mit Sitz in

Stadtlohn, der überparteilich und nicht konfessionell gebunden arbeitet. Er ist Mitglied im

Paritätischen Wohlfahrtsverband.

Das JFB macht es sich zur Aufgabe, den Menschen in seiner gesamten Lebensphase in seinen

sozialen, kulturellen, privaten, schulischen und beruflichen Lebensbezügen als Lernenden zu

sehen und zu unterstützen. Ausgehend von einem ganzheitlichen Menschenbild wollen wir mit

unserer Bildungsarbeit daran mitwirken, dass der Mensch sich in seinen verschiedenen

Kompetenzbereichen entwickelt. Dies umfasst sowohl den Erwerb von Fachkompetenzen, um

zum Beispiel die Anforderungen der Schule oder der Arbeitswelt bewältigen zu können, als auch

die Unterstützung der Persönlichkeitsentwicklung und -entfaltung. Urteils- und

Handlungskompetenzen in allen Lebensbereichen zu schaffen ist ebenso Ziel sowie die

Förderung von sozialen Fähigkeiten wie Integration, Inklusion oder Mitgestaltung der

gesellschaftlichen Verhältnisse. Dabei ist uns wichtig, den Menschen als mündigen,

selbstbestimmt Lernenden zu betrachten. Unabhängig von Konfession, Bildungsstand und

sozialem Status begegnen wir dem Menschen – ob Kind, Jugendlichem oder Erwachsenem –

mit Respekt und Toleranz.

 

1.2 Erfahrungen als Träger von Offenen Ganztagsschulen

 

Als anerkannter Träger der freien Jugendhilfe gem. § 9 JWG (nun § 75 SGB VIII) sind wir Träger

von acht „Offenen Ganztagsschulen“, sechs „Schulen von acht bis eins“ sowie Angeboten der

Frühbetreuung an aktuell drei Schulen. Wir betreuen diese Maßnahmen seit 2005 an allen

Grundschulen in Stadtlohn (Fliednerschule, Gescher-Dyk-Schule, Hordtschule, Hilgenbergschule)

und an der Pestalozzischule in Ahaus. Seit dem 01.08.2019 sind wir ebenso Träger der „Offenen

Ganztagsschule“ und der „Schule von acht bis eins“ der Aabachschule in Ahaus sowie seit dem

01.08.2022 Träger der OGS der Overbergschule des Kreises Borken an beiden Standorten in

Bocholt und Ahaus.

 

1.3 Regionalität

 

Die geografische Nähe zu den von uns betreuten Schulen ist für uns erfahrungsgemäß nicht nur

hinsichtlich der regionalen Verbundenheit, bestehender Netzwerke und sehr guter Kenntnisse

über den Sozialraum überaus wertvoll, sondern vor allem auch für den engen persönlichen

Kontakt zu unseren Mitarbeiter*innen und den Schulleitungen von großer Bedeutung. So sind

wir für alle Beteiligten vor Ort in kurzer Distanz erreichbar und können auch persönlich bei Bedarf

schnell vor Ort sein.

 

 

 

 

 

2.    Leitgedanke/ Ziele

 

Alle beteiligten Personen fühlen sich dem Schulprogramm verpflichtet, welche durch besondere
Schwerpunkte der Offenen Ganztagsschule und wichtige Teile unseres Konzepts ergänzt
werden.


Dazu gehören beispielsweise:


· Wir stellen das Kind in das Zentrum unserer pädagogischen Arbeit.
· Wir achten die Individualität und Eigenständigkeit jedes Kindes.
· Wir wollen Kinder zu selbstständigen und mündigen Menschen erziehen, die neugierig auf
Neues und bereit sind, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen.
· Wir streben an, das einzelne Kind seinen persönlichen, individuellen Fähigkeiten und Potenzialen
entsprechend zu fördern, zu fordern und sein Vertrauen in die eigenen Kompetenzen zu
stärken.
· Wir legen Wert auf ein tolerantes, freundliches und rücksichtsvolles Miteinander aller
Beteiligten am Schulleben. Die Kinder lernen voneinander und unterstützen sich gegenseitig.
· Wir möchten erreichen, dass alle Kinder anderen mit Respekt begegnen und achtungsvoll
mit der Umwelt umgehen. Sie sollen lernen Konflikte selbstständig zu lösen und Kompromisse zu schließen. So erlernen die Kinder soziale Kompetenz.
· Wir wollen die Bereitschaft und das Interesse der Kinder zu lebenslangem Lernen wecken.
· Wir knüpfen an die Lebenswirklichkeit der Kinder und Familien an und orientieren uns am
Sozialraum, indem Kooperationen mit außerschulischen Institutionen und Vereinen
vorangetrieben und gefördert werden.
· Wir bieten einen pädagogisch und ernährungsphysiologisch wertvollen Mittagstisch in
familiärer Atmosphäre an.


Die gemeinsame und individuelle Freizeitgestaltung der Schüler*innen ist als pädagogische
Aufgabe im Konzept enthalten. Die Angebote greifen altersgerechte Interessen und Bedürfnisse
von Kindern fördernd auf.

Die pädagogische Grundlage formen die Bildungsgrundsätze in Kindertagesbetreuungen und
Schulen im Primarbereich in Nordrhein-Westfalen vom Ministerium für Schule und Weiterbildung
des Landes Nordrhein-Westfalen (MSW) und Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und
Sport des Landes Nordrhein-Westfalen (MFKJKS).
Den im Kooperationsvertrag mit den Grundschulen festgelegten Verfahrensabläufen zum
Kinderschutz ist der Verein selbstverständlich verpflichtet.
Es ergibt sich folgender grundsätzlicher Auftrag:


· Öffnung von Schule im Sozialraum und Kooperation mit anderen Partnern.
· Individuelle Förderung unter Berücksichtigung von sozialen und emotionalen Bedürfnissen.
· Chancengleichheit, insbesondere für bildungsbenachteiligte Kinder.
· Lebensweltorientierung der Angebote und Beteiligung von Kindern und Eltern.
· Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, insbesondere für berufstätige Eltern
und Alleinerziehende.

So entsteht aus den Erlassen und den Bildungsgrundsätzen der Rahmen für die tägliche
pädagogische Arbeit, die das Kind in der aktiven Auseinandersetzung mit seiner Umgebung auf
der Grundlage seiner bisherigen Lebenserfahrung in seinen (Selbst-)Bildungsprozessen sieht.
Die Offene Ganztagsgrundschule ist ein Ort, an dem die Kinder einen Großteil ihrer Zeit
verbringen. Es geht hier nicht nur um die Förderung kognitiven Lernens, sondern auch um das
emotionale und soziale Miteinander. Die Ganztagsbetreuung schafft Raum für eine zielgerichtete
individuelle Begleitung eines jeden Kindes. Zudem leistet die außerunterrichtliche Betreuung einen wichtigen Beitrag dazu, den Lernraum Schule in einen Lebensraum Schule
weiterzuentwickeln.


Es ist uns ein Anliegen uns und unsere professionelle Arbeit stetig weiterzuentwickeln. Mit dem JFB haben wir einen Träger, der ein großes Angebot an pädagogischen Weiterbildungen anbietet.

 
Der Blick auf das einzelne Kind ist ressourcenorientiert, sodass die Stärken vorrangig wahrgenommen und weiterführend gefordert werden.

 
2.1 Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf


Sowohl Kinder mit als auch ohne „förmlich festgestellten Bedarf an sonderpädagogischer
Unterstützung“ (BASS 11-02 Nr. 19) werden je nach Förderbereich unterstützt. Diese Angebote,
wie beispielsweise Sprachförderung, Entspannungsübungen und Bewegungsförderung, sollen
eine ganzheitliche Wirkung auf die soziale und kommunikative Entwicklung sowie auf das
Selbstwertgefühl und die Selbstwirksamkeit der Kinder erbringen. Das von allen geteilte
Grundverständnis „Es ist normal, verschieden zu sein“ ist diesbezüglich von hoher Wichtigkeit.


2.2 Kinder mit besonderen Begabungen


Besonders begabte Schüler*innen brauchen Anregungen, die ihren Lernstrategien, ihren
Denkmustern und ihren Motivationslagen Rechnung tragen. Eine altersangemessene Forderung
im Sinne eines individuellen Lern- und Entwicklungsplanes unter Mitwirkung von Kind, Eltern,
Schulpersonal und Mitarbeitenden der offenen Ganztagsgruppe soll ermöglicht werden.

 

2.3 Kinder mit Fluchterfahrung


Kinder mit Fluchterfahrung bringen sehr unterschiedliche Ressourcen mit, sodass hier viel Wert
auf die individuell benötigte Unterstützung gelegt wird. Es wird ermittelt, gegenüber welchen
Bereichen und Bedürfnissen die Betreuungskräfte in diesem Zusammenhang prinzipiell sensibel
sein müssen. Es müssen Strukturen, Arbeitsformen und Inhalte geschaffen werden, um möglichst
schnell eine gelungene Partizipation der Kinder in Schule und Gesellschaft zu ermöglichen.

2.4 Teilhabe und Inklusion

 

Ziel einer inklusiven und integrativen Ganztagsschule ist es, Ausgrenzungen nicht zuzulassen und
präventiv dagegen vorzugehen. Gemeint sind sowohl räumliche Barrieren, die durch ungünstige
bauliche
Voraussetzungen entstehen, als auch fehlende, barrierefreie Differenzierung in den Lern- und
Spielmaterialien sowie nicht zuletzt „Barrieren in den Köpfen“, die sich durch ausgrenzendes
Verhalten oder Ausschluss von Aktivitäten zeigen. Das JFB als freier Jugendhilfeträger ist im
Rahmen einer inklusiven Pädagogik in der Ganztagsschule aufgrund der Zusammenarbeit mit
anderen Institutionen ein wichtiges Bindeglied.
In der bedarfsgerechten Verknüpfung der Offenen Ganztagsschule mit anderen
Bildungsangeboten liegen viele Chancen. Besonders die Vernetzung mit Familien-
Bildungsstätten, Beratungsstellen, Gesundheits- und Jugendämtern sowie Wohlfahrtsverbänden
ist sinnvoll, um Schüler*innen und deren Familien neue Angebote und Perspektiven zu schaffen,
Elternbildung zu leisten und/oder Erziehungsdefizite abzubauen. Das Jugend- und
Familienbildungswerk e.V. ist selbst Familienbildungsstätte, befindet sich im regelmäßigen
Austausch mit Beratungsstellen und ist eng mit dem Jugendamt des Kreises Borken vernetzt.

 

2.5 Kindliche Sexualität

 

In den letzten Jahren konnten wir gehäuft feststellen, dass insbesondere, wenn die Kinder älter werden, das Interesse an der eigenen Sexualität und am eigenen Körper steigt. Auch dieser Entwicklung der Kinder wollen wir gerecht werden und ihnen Unterstützung bei Fragen und Raum für dieses Grundbedürfnis bieten.

Kinder sind bereits von Geburt an bzw. sogar pränatal sexuelle Wesen. Kindliche Sexualität ist geprägt von Spontanität, Neugier und Unbefangenheit. Die Handlungen sind nicht zielgerichtet, sondern ganzheitlich und ergeben sich meist aus dem Spiel heraus. Bei den Kindern ist das ganze egozentrisch geprägt und nicht beziehungsorientiert. Sie wollen sich und ihren Körper, aber auch den Körper anderer spielerisch kennen lernen. Sie haben außerdem, wie auch wir Erwachsene später, einen Wunsch nach Nähe und Geborgenheit.

Diese „Doktorspiele“ zu stoppen, würde bedeuten, die Kinder eines für sie und ihre spätere Entwicklung bedeutsamen Entwicklungsschritt zu berauben. Uns ist es wichtig, die Kinder in einem geschützten Rahmen und mit Selbstbewusstsein und Unterstützung diese Erfahrungen und den Entwicklungsschritt machen bzw. gehen zu lassen.

Die Kinder kennen Grenzen der Sexualität („Nein“, Selbstverteidigung, eigener Willen, „STOP“) und lernen trotzdem das andere und das eigene Geschlecht kennen.

Um die Kinder zu schützen, aber auch wie oben bereits genannt in ihrer Entwicklung zu unterstützen, haben wir Regeln für uns aufgestellt, wie wir mit kindlich sexuellem Interesse („Doktorspiele“) umgehen wollen und gleichzeitig vor Übergriffen schützen wollen. Zunächst möchten wir den Kindern, wenn das Thema auftritt, Wissen vermitteln. Zudem sollen die Kinder in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt werden, denn wer sich selbst kennt und einschätzen kann ist eher gewillt nein zu sagen und sich Hilfe holen oder jemandem anzuvertrauen.

Unsere darauf aufbauenden Regeln:

·         Jedes Kind entscheidet selbst, ob und mit wem es die kindliche Sexualität und den Körper kennen lernen möchte.

·         Mädchen und Jungen berühren sich nur so viel, wie es für sie selbst und die anderen Kinder angenehm ist.

·         Kein Kind tut einem anderen Kind weh.

·         Kein Kind steckt einem anderen Kind etwas in eine Körperöffnung (Mund, Nase, Ohr, Po, Geschlechtsorgane)

·         Der Altersunterschied zwischen den beteiligten Kindern, sollte nicht größer als ein bis maximal zwei Jahre sein.

·         Hilfe holen ist kein Petzen!!

·         Beim Entdecken der Sexualität wird sich nicht komplett ausgezogen.

·         Die Kinder bekommen bei uns die Möglichkeit für sich zu sein. Allerdings schaut regelmäßig eine unserer pädagogischen Fachkräfte vorbei, um sicher zu stellen, dass es allen gut geht.

Wie oben bereits erwähnt, möchten wir zudem verstärkt auch auf des „Nein“ in dem Zusammenhang eingehen, wenn das Interesse an dem Thema aufkommt.

Dies wird durch Selbstverteidigung, Gespräche, Bücher und eine Möglichkeit auch anonym Fragen zu stellen (Briefkasten) in Angriff genommen.

 

2.6 Hausaufgaben

 

Die Erledigung der Hausaufgaben wird von den Mitarbeiter*innen der Offenen Ganztagsschule
in enger Abstimmung und mit Unterstützung des Lehrpersonals begleitet. Nach Erlass des
Ministeriums für Schule und Weiterbildung (u. RdErl. d. KM vom 02.03.1974/12-31 Nr.1) wird der
zeitliche Umfang der Hausaufgaben für die Klassen 1 und 2 auf 30 Minuten, und für die Klassen
3 und 4 auf 45 Minuten begrenzt. Hausaufgaben sollen „selbstständig ohne fremde Hilfe in den [...] genannten
Zeiten erledigt werden können“. Dieser Gesetzestext bildet die Basis der
Hausaufgabenbetreuung. Die Größe der einzelnen Hausaufgabengruppen kann aufgrund der
Individualität und Besonderheiten der Kinder nicht pauschal festgelegt werden, sollte aber
dennoch möglichst nicht mehr als 10 Kinder umfassen. Auch der Betreuungsschlüssel ist
unmittelbar abhängig von den individuellen (Förder-)Bedarfen der Kinder und kann hier nicht
ohne Weiteres festgelegt werden. Ziel ist es, die Kinder in einer ruhigen Arbeitsatmosphäre zu
einem zielgerichteten und möglichst selbstständigen Erledigen ihrer Hausaufgaben zu führen.
Nach einer Vorbereitungsphase, in der die Kinder ihren Arbeitsplatz einrichten und sich einen
Überblick über die zu erledigenden Arbeiten verschaffen, beginnt die eigentliche
Hausaufgabenzeit. Die Kinder werden während des Erledigens ihrer Hausaufgaben durch das
OGS-Personal begleitet. Die Verantwortung für die Richtigkeit und Vollständigkeit liegt dennoch bei
den Eltern.

3.    Zeiten/ Personal/ Räumlichkeiten

 

 3.1 Offener Ganztag

 

Im Rahmen der Offenen Ganztagsschule werden die Kinder von 11.30 bis 15.45 Uhr gefördert und betreut.

In dieser Zeit findet das Mittagessen, die Hausaufgabenbetreuung, Angebote und das Freispiel statt.

Damit die Kinder auch die Möglichkeit bekommen an freien Angeboten teilzunehmen, haben wir vom Team der OGS zwei Geh- und Abholzeiten festgelegt. Die Kinder können um 15 Uhr oder um 15.45 Uhr gehen oder abgeholt werden. Freitags hat die OGS nur bis 15 Uhr geöffnet. Am Freitag können die Kinder um 13.00 Uhr oder 15 Uhr gehen.

Die Abholzeiten teilen sie uns bitte telefonisch unter 02568/933682 oder über Iserv bis spätestens 11 Uhr mit, um den Tagesablauf organisieren und planen zu können. Außerdem stehen nach 11 Uhr die Kinder bei uns im Mittelpunkt und wir haben nicht mehr die Zeit auf IServ nachzuschauen.

Auch krankheitsbedingte Abmeldungen benötigen wir bis 11 Uhr. Schön wäre es für uns, wenn sie die Abmeldungen über IServ auch direkt an „Team OGS“ weiterleiten.

3.2 Übermittagsbetreuung

 

Ebenfalls bieten wir an unserer Schule die Betreuung von acht bis eins an. Auch hier ist es uns, neben der Entlastung der Eltern, ein Anliegen, den teilnehmenden Kindern im Rahmen einer Atmosphäre ohne Leistungsdruck regelmäßige und zeitlich verlässliche Strukturen zu geben.

Die Kinder können im Freispiel die Zeit bis 13.00 Uhr bei uns im Gruppenraum verbringen und ihren Interessen nachgehen. Hier wird auch wieder besonders der Blick auf die Ressourcen und Interessen der Kinder gelegt.

 

3.3 Personal

 

Unser Team besteht aus Erzieherinnen und pädagogischen Mitarbeiter*innen. Unter fachlicher Anleitung arbeiten auch Praktikant*innen, Honorarkräfte, Auszubildende oder Freiwilligendienstleistende im Offenen Ganztag mit.

Es ist uns ein Anliegen im Team zusammenzuarbeiten und immer im Austausch zu sein. Unsere Arbeit mit den Kindern geht Hand in Hand.

Für uns alle steht die Teamarbeit, und in dem Zusammenhang vor allem das Kind, im Mittelpunkt.

 

3.4 Räumlichkeiten

 

Für die Offene Ganztagsschule und die Übermittagsbetreuung stehen uns drei Gruppenräume zur Verfügung.

Im ersten, dem größten, Gruppenraum werden die Schüler der ersten und zweiten Klassen betreut. In der Nähe dieses Gruppenraumes befindet sich ein Zusatzraum, der momentan von uns als Ruheraum genutzt wird, in den sich die Kinder zurückziehen können.

Im zweiten Gruppenraum werden die Drittklässler betreut und im dritten Gruppenraum die Viertklässler. Angrenzend an den Raum der Viertklässler gibt es noch einen Zusatzraum. Dieser wird mittags zunächst für die Hausaufgaben genutzt. Danach steht dieser Raum auch für das Freispiel zur Verfügung.

Die Räumlichkeiten einer pädagogischen Einrichtung sind wegweisend für kindliche (Selbst-)
Bildungsprozesse. Im Freispiel braucht es eine ansprechende und anregende Umgebung,
sodass das Kind herausgefordert wird, seine Kompetenzen zu festigen und zu erweitern. Die
Ausstattung regt die Kinder zu einem kommunikativen Umgang miteinander an, indem
ansprechende Bewegungs- und Konstruktionsspiele angeboten werden.
Auch der Gleichstellung der Geschlechter soll im Sinne der Chancengleichheit durch geschlechtersensible schulische Bildung und Erziehung in der räumlichen Ausstattung und der Gestaltung des Außengeländes Rechnung getragen werden. Auch das Außengelände ist ein wichtiger Bestandteil des Raumkonzepts, um den Kindern draußen täglich viel Bewegung und frische Luft zu ermöglichen.

Für das tägliche warme Mittagessen wird ein Essensraum/eine Mensa und eine Küche für die frische Zubereitung des Essens benötigt, sowie ein angrenzender Lagerraum für die benötigten Zutaten und Getränke.

 

4.    Tagesablauf (inkl. Angebote) und Mittagsverpflegung

 

4.1 Tagesablauf

 

Die Betreuung der Kinder startet nach Schulschluss.

Die Kinder kommen selbstständig zu uns in die OGS Räumlichkeiten, packen ihre Taschen in ihre Fächer und melden sich bei uns an. Die Erstklässler werden selbstverständlich zu Beginn von uns an ihrer Klasse abgeholt und zu den OGS Räumen begleitet. Da eines unserer Ziele aber ist, dass die Kinder selbstständig sind, wollen wir auch hier darauf achten, dass sie nach einer gewissen Zeit selbstständig zu uns in die Räumlichkeiten kommen.

Die Kinder werden von uns möglichst einzeln begrüßt und willkommen geheißen. Danach starten sie als erstes ins Freispiel. Hierfür steht den Kindern in den Räumlichkeiten viel verschiedenes Spielmaterial zur Verfügung.

Zwischendurch wird die erste Gruppe zur Hausaufgabenbetreuung geschickt und eine Gruppe geht zum Mittagessen. Die Gruppe, die gegessen hat, geht als nächstes zur Hausaufgabenbetreuung. So machen alle Kinder nach und nach ihre Hausaufgaben und nehmen am Mittagessen teil.

Nachdem das Mittagessen und die Hausaufgabenbetreuung abgeschlossen sind, haben die Kinder wieder Zeit für das Freispiel. Auch das Freispiel ist für die Kinder ein wichtiger Bestandteil des Tages. Sie entdecken die Welt, lernen dazu, gehen in den sozialen Austausch und erkunden die Räumlichkeiten. Auch Regeln und Grenzen werden spielerisch kennengelernt.

Im Nachmittagsbereich werden AGs angeboten. Einige Kinder nehmen zudem an Förderungsangeboten teil und es werden Angebote (kreativ, sportlich, kognitiv etc.) innerhalb der Gruppen angeboten. Die AGs, die angeboten werden, variieren von Jahr zu Jahr und orientieren sich selbstverständlich auch an den Interessen der Kinder.

Unsere Abhol-/Gehzeiten sind für die OGS Kinder in zwei Zeiten aufgeteilt. Die erste Geh- und Abholzeit ist um 14.30 Uhr, die zweite zum OGS Schluss um 15.45 Uhr bzw. freitags um 15 Uhr.

Bei den Übermittagskindern wird nach dem Unterricht direkt ins Freispiel gestartet, bis diese im Mittag von ihren Eltern abgeholt werden oder zur Mittagszeit selbstständig den Heimweg antreten können.

 

4.2 Mittagsverpflegung

 

Einen hohen Stellenwert im Bereich der schulischen Betreuungsangebote spielt für Eltern, Schule
und Schulträger die Mittagsverpflegung. Das Mittagessen sollte nicht nur aufgrund der rechtlichen
Rahmenbedingungen integraler Bestandteil für die Übermittagsbetreuung sein. Es geht vielmehr
darum, das Mittagessen als festen Baustein des pädagogischen Konzepts zu betrachten, da es
um mehr als die Aufnahme einer warmen Mahlzeit geht. Die Offene Ganztagsschule ist
Lebensraum und großer Tagesbestandteil der Kinder, wodurch eine familiäre, partizipative
Atmosphäre höchstes Ziel sein muss (siehe Kapitel 5.1). Aufgrund der gestiegenen Nachfrage
verschiedener Schulträger und nach dem Motto „alles aus einer Hand“ macht das JFB sich zur Aufgabe, die Organisation des Mittagessens als festen Bestandteil des Betreuungskonzepts
aufzunehmen. Der Anspruch ist zweifelsfrei frisch vor Ort zu kochen. Ist das Kochen vor Ort
aufgrund räumlicher Gegebenheiten oder anderer Einschränkungen nicht möglich, wird das JFB
eine Mittagsverpflegung anbieten, die dem weitestgehend entspricht. Mindestens die
Zubereitung einzelner frischer Komponenten muss vor Ort erfolgen können. Eine frische,
möglichst regionale und ökologisch sinnvolle Ernährung dient nicht nur der kindlichen
Gesundheit. Mitspracherecht und Mitwirkung der Schüler*innen bei der Zubereitung des Essens
und etwa der Vor- und Nachbereitung der Tische ist pädagogisch und didaktisch besonders
bedeutungsvoll.

Für die Mittagsverpflegung bekommen wir teils vorbereitete Gerichte vom Lieferant Apetito geliefert. Dazu werden immer frisch gekochte Beilagen und ein großer Gemüseteller gereicht. Zudem wird ein Nachtisch im Haus zubereitet.

 

4.3 Beitrag Mittagessen


Die Höhe der Verpflegungskosten wird in Absprache mit dem Schulträger anhand der für das
Mittagessen, die Zwischenmahlzeiten und die Getränke zu kalkulierenden Kosten festgelegt.
Der Beitrag wird monatlich durch das JFB von den Erziehungsberechtigten eingezogen. Hier
werden alternativ zwei Modelle für die Abrechnung angeboten. Zum einen kann das Jugend- und
Familienbildungswerk e.V. in einem Schuljahr elf monatliche Vorauszahlungen (August bis Juni)
erheben, die zum Ende des Schuljahres (Juli) mit den tatsächlich gegessenen Mahlzeiten
abgeglichen und verrechnet werden. Durch diese Form der Erhebung haben die Eltern einen
planbaren, kontinuierlichen monatlichen Betrag. Zum anderen können am Ende jeden Monats
direkt die tatsächlich gegessenen Mahlzeiten abgerechnet werden. Hier variieren die Zahlungen
monatlich. Der Betrag pro Mahlzeit pro Kind ergibt sich aus den Rahmenbedingungen der
Leistungsbeschreibung und/oder ggf. den Verhandlungen mit zuliefernden Unternehmen. Nach
dem Bildungs- und Teilhabepaket (Münsterlandkarte) werden die Kosten für Kinder aus Familien
im Leistungsbezug nach dem SGB II, dem SGB XII, AsylbLG und aus Familien, die
Kinderzuschlag oder Wohngeld erhalten, seit dem 01.08.2019 in vollem Umfang über die
Münsterlandkarte finanziert.

 

5.    Partnerschaft mit Eltern, Schule und Träger

 

5.1 Elternpartnerschaft

 

Lern- und Entwicklungsplanung ist eine gemeinsame Aufgabe von Schüler*innen,
Erziehungsberechtigten, Lehrkräften und pädagogischem Fachpersonal. Bei Bedarf wird die
Fachexpertise außerschulischer Partner einbezogen (vergl. QUA-LiS NRW, 2018).
Dementsprechend gibt es einen engen Dialog zwischen den Mitarbeiter*innen, den betreuten
Kindern, Eltern und der Schule, wobei der Blick auf die unterschiedlichen Lebenssituationen mit
unterschiedlichen Bewältigungsaufgaben der einzelnen Familien eine große Rolle spielt. Die
Eltern sind als Expert*innen ihres Kindes anerkannt und wertgeschätzt und durch Elternabende,
Elterngespräche sowie Tür-und-Angel-Gespräche in die pädagogische Arbeit einbezogen. Auch
die Einbindung der Sorgeberichtigten und Kinder in die stetige Konzeptentwicklung ist ein
wichtiger Meilenstein. In der Offenen Ganztagsschule bekommt auch die beratende Begegnung mit Familien ihren festen Platz. Im Sinne der Förderung des Kindes ist es unabdingbar, dass sich Eltern und OGS-Personal regelmäßig austauschen und den jeweiligen Entwicklungsstand der Schüler*innen
gemeinsam erörtern. Gegebenenfalls können unterschiedliche Erwartungen und Erfahrungen in
der Ganztagsbetreuung und der Familie festgestellt sowie der weitere Entwicklungsprozess
gemeinsam besprochen werden. Auch eine Unterstützung der Schüler*innen außerhalb der
Schule sollte Thema der Gespräche sein, um eine individuell optimale Förderung erreichen zu
können.

Auch uns, dem Team der OGS der Bischof Martin Schule, ist es ein großes Anliegen stets mit den Eltern in Kontakt zu treten und mit ihnen eine Elternpartnerschaft im Sinne der bestmöglichen Förderung der Kinder einzugehen.

Gerne sind wir bei einem größeren Anliegen oder längerem Gesprächsbedarf auch dazu bereit, neben den Tür- und Angelgesprächen einen Termin für ein Elterngespräch zu vereinbaren.  Oftmals ist es interessant, sich die Entwicklung des Kindes sowohl im Rahmen der schulischen Entwicklung als auch im Nachmittagsbereich anzuschauen.

Obendrein möchten wir auch den Eltern untereinander eine Möglichkeit zum Austausch bieten und daher in regelmäßigen Abständen ein Elterncafé organisieren. Hier haben die Eltern Zeit sich über ihren Alltag, ihre Kinder, Erlebnisse oder Fragen […] auszutauschen und auch uns als Team kennen zu lernen. Die Kinder können dabei gemeinsam spielen und ihre OGS Zeit mit den Freunden, Klassen- und Schulkameraden genießen.

Auch über unser Online Mailsystem IServ stehen wir selbstverständlich zur Verfügung. Hier werden Neuigkeiten unter der Rubrik „News“ bekannt gegeben und es kann sich per Mail ausgetauscht werden. So können schnell wichtige Informationen an alle Eltern weitergeben werden und sie sind stets über alles Aktuelle, was ihr Kind betrifft, informiert.

 

5.2 Partnerschaft mit der Schule und dem Träger

 

Für eine OGS ist eine gute und reibungslos funktionierende Kommunikationsstruktur und –kultur
zwischen Träger, Koordinator*in, Schulleitung und Schulträger unverzichtbar. Vor allem der
Kontakt zwischen Träger und OGS- bzw. 8-1Koordination spielt im Alltag eine große Rolle. Regelmäßige persönliche Treffen, vor allem in den Räumen der OGS, sind selbstverständlich. Gleiches gilt für die Kommunikation mit der Schule. Um die OGS zu aller Zufriedenheit führen zu können, ist ein regelmäßiger Austausch mit der Schulleitung über Informationen wie Neuanmeldungen, Raumsituation, Personal, schulinterne Abläufe, Arbeitsgemeinschaften oder Hygienekonzepte und Regeln unerlässlich.

Auch über aktuelle Geschehnisse oder Beobachtungen, die Schüler betreffend, sollte immer auch ein Austausch zwischen Lehrkräften, Leitung und dem OGS Team bestehen.

Es ist uns ein Anliegen die Kinder bestmöglich auf ihrem Weg zu unterstützen. Dafür ist es wichtig, dass Kind als Ganzes zu betrachten, mit allen Bereichen seines Lebens. Neben der Kommunikation und der Partnerschaft mit den Eltern legen wir folglich auch großen Wert darauf uns mit den Lehrern und der Schulleitung regelmäßig auszutauschen.

6.    Kooperation und Netzwerke

 

Die Kooperation mit verschiedenen außerschulischen Partnern und Organisationen wie Musik-
und Sportvereinen oder darüber hinaus mit vielen auf die Arbeit mit Kindern spezialisierten
Dozent*innen und Übungsleiter*innen ist integraler Bestandteil des Konzeptes. Neben
musischer oder naturwissenschaftlicher Bildung wird der Bewegung besondere Bedeutung
zuteil, da in der gemeinsamen Bewegung viele Bildungschancen liegen. Wichtige Beispiele sind
die Förderung von Partizipation, Gesundheit, Persönlichkeitsstärkung sowie politische und
demokratische Bildung in der Bewegung mit anderen Kindern.

Dabei wird der Blick vor allem auf den Sozialraum gerichtet und die nahe Umgebung der Schule, aber auch der Familien in den Blick genommen.

So können Chancen aufkommen, dass die Kinder auch in ihrer Freizeit neues entdecken können, indem sie in der Schule oder OGS kennengelernte Tätigkeiten auch in ihrer Freizeit bei einem Kooperationspartner ausüben. Zudem ist es uns wichtig auch die Partner hier vor Ort zu fördern und mit ihnen gemeinsam an der Entwicklung und Förderung der Kinder zu arbeiten.

Mit unseren Kooperationspartner stehen wir im regelmäßigen Austausch um die Angebote bestmöglich für die Kinder in den OGS und Schulalltag zu integrieren und ihnen passende Angebote zu ermöglichen.

Wir bleiben zudem offen für neue Kooperationen im Hinblick auf Interessen, Ressourcen und die Entwicklung der Kinder.

7.    Qualitätssicherung (Quigs)

 

Besonders in der pädagogischen bzw. sozialen Arbeit, also der Arbeit mit Menschen, ist es wichtig sich stets zu reflektieren und seine Arbeit, wenn nötig, zu verbessern.

Auch uns ist es ein Anliegen den Kindern die bestmögliche Unterstützung zu bieten und gemeinsam im Team gute Arbeit zu leisten.

 Die Teamentwicklung der Mitarbeiter*innen trägt maßgeblich zur Qualität der OGS bei. In
regelmäßigen, wöchentlichen Teamsitzungen werden neben dem organisatorischen Austausch
und der gegenseitigen Beratung im Team handlungsleitende Werte erörtert, die auf die
persönliche und fachliche Weiterentwicklung ausgerichtet sind. Eine systematische Form
kollegialer Beratung sind Fallbesprechungen, in denen sich das Team mit eigenen oder
protokollierten Situationen einzelner Teammitglieder aus dem OGS-Alltag auseinandersetzt. Auch
die Reflexion der zielbewussten Einstellung zu selbsterfahrungs- und fachorientiertem Lernen
sowie die Zielüberprüfung, spielt in der alltäglichen Praxis eine große Rolle.
Defizite können nur auf diese Weise entdeckt und in konstruktive Handlungsziele umgewandelt
werden. Aus diesem Grund sind Team- und Konzeptentwicklung eng miteinander verknüpft.
Zudem fördert die Partizipation an der Konzeptarbeit die Identifikation aller Beteiligten mit dem
Profil der OGS.

Die in der der pädagogischen Konzeption versprochene Qualität (Struktur, Prozess und Wirkung)
wird durch die Entwicklung von Qualitätsstandards messbar gemacht. Dies sind Kriterien, die
bestimmte, gemeinsam ausgewählte Prozesse in der Offenen Ganztagsschule definieren,
beschreiben und die daran geknüpften Erwartungen (Ziele) festhalten.

Diese Ziele sind SMART (spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch, terminiert) zu formulieren:


· Spezifisch: Warum ist das Ziel wichtig? Wie konkret ist das Ziel formuliert? Ist das Ziel
positiv formuliert? Was ändert sich, wenn das Ziel erreicht ist?
· Messbar: Werden konkrete Messgrößen benannt (z.B. Entwicklungsstufen nach
Entwicklungstherapie/Entwicklungspädagogik, Mengenangaben, Zeitangaben oder
anderes messbares Kriterium)?
· Akzeptiert: Ist das Ziel so formuliert, dass es angenommen wird? Ist das Ziel mit allen
abgestimmt? Welche Einwände und Widrigkeiten sind noch zu erwarten? Ist es in der
Gegenwart formuliert?
· Realistisch: Ist das Ziel zu hoch oder zu niedrig angesetzt? Ist es eine wirkliche
Herausforderung? Ist es von den Beteiligten umsetzbar?
· Terminiert: Wann ist das Ziel erreicht? Welche Erfolgskriterien müssen bis wann erfüllt
sein?

Durch Qualitätsstandards entsteht nicht nur eine höhere Verbindlichkeit für alle Beteiligten, sie
unterstützen zudem auch die Selbstkontrolle und Selbsteinschätzung der Mitarbeiter*innen und
stärken dadurch ihre Handlungssicherheit.

 

7.1 Evaluation


Zur Überprüfung der Erreichung der vorgenannten Ziele findet eine regelmäßige Reflexion im
Rahmen von Teamsitzungen und Konzeptionstagen statt. Dieser Prozess soll professionell von
einer Mitarbeiterin des JFB unterstützt werden. Um Hinweise von außen zu erhalten, in welchen
Bereichen eine Weiterentwicklung erforderlich ist, können zudem einige Eltern und enge
Kooperationspartner systematisch und regelmäßig befragt werden.

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